Griechenland

Griechenland (griechisch Elláda; amtliche Vollform Ellinikí Dimokratía, Hellenische Republik, deutschsprachige Selbstbezeichnung Republik Griechenland) liegt in Südosteuropa und ist ein Mittelmeeranrainerstaat. Das griechische Staatsgebiet grenzt an Albanien, Mazedonien, Bulgarien und die Türkei. Griechenland gehört seit 1981 zur Europäischen Union.

Griechenland liegt am östlichen Mittelmeer im Südosten Europas und setzt sich geographisch aus dem griechischen Festland am südlichen Ende des Balkans, der Halbinsel Peloponnes, die jedoch durch den Bau des Kanals von Korinth (eingeweiht 1893) vom Festland getrennt wurde, sowie zahlreichen Inseln zusammen, die hauptsächlich in der Ägäis, im Ionischen aber auch im Libyschen Meer liegen. Die politische Grenze nach Norden bilden die Staaten Albanien (282 km), die Republik Mazedonien (228 km) und Bulgarien (494 km) sowie im Osten die Türkei (206 km). Eine natürliche Grenze bildet das Ionische Meer im Westen des Landes mit der italienischen Halbinsel und Sizilien sowie das Libysche Meer im äussersten Süden mit dem afrikanischen Kontinent. Die Insel Gavdos im Libyschen Meer ist der südlichste Punkt des Landes und gilt zudem geographisch als südlichster Punkt Europas.
Das Land hat eine Gesamtfläche von 131.957 km²: 106.915 km² entfallen auf das Festland, 25.042 km² (knapp 19 %) verteilen sich auf 3.054 Inseln, von denen 87 bewohnt sind. Auf Grund des grossen Inselreichtums erzielt Griechenland eine bemerkenswerte Küstenlänge von 13.676 km, wovon etwa 4.000 km auf das griechische Festland entfallen. Die zum Teil recht grossen Distanzen innerhalb des Landes stellen im Verhältnis zu seiner relativ kleinen Gesamtfläche ein weiteres geographisches Merkmal dar. So beträgt die Luftlinie zwischen der Insel Othoni bei Korfu und der Insel Kastelorizo im äussersten Südosten Griechenlands 983 km. Die kleinste geographische Ausdehnung – mit unter 550 km Luftlinie – besitzt das Land in ostwestlicher Richtung.
Griechenland hat trotz seines stark maritimen Charakters einen Gebirgsanteil von 77,9 % und wird daher als Gebirgsland eingestuft. Zentrale Gebirge und Gebirgszüge des Landes sind das Pindos-Gebirge, der Olymp-Ossa-Pilion-Gebirgszug sowie das Rhodope-Gebirge auf dem griechischen Festland, das Taygetos-Gebirge auf der Halbinsel von Peloponnes und darüber hinaus das Ida- bzw. Psiloritis-Gebirge auf der Insel Kreta. Höchste Erhebung des Landes ist der Mytikas (2917 m) im Gebirgsstock des Olymp. Grössere wirtschaftlich verwertbare Ebenen sind nur spärlich vorhanden und befinden sich hauptsächlich in den Regionen Thessalien, Makedonien und Thrakien.

Griechische Finanzkrise

Die griechische Finanzkrise ist eine Haushalts- und Staatsschuldenkrise der Republik Griechenland, die spätestens seit 2010 auch in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Sie hatte sich zwar bereits in den Jahren zuvor entwickelt, war aber bis 2010 von verschiedenen griechischen Regierungen mit falschen Darstellungen und Meldungen über Griechenlands Wirtschaftsdaten verschleiert worden. Die Auswirkungen betreffen außer Griechenland selbst vor allem den Euroraum der Europäischen Union.
Haushaltskrise bedeutet, dass der Staatshaushalt Griechenlands strukturell ein krisenhaft hohes jährliches Defizit (Nettoneuverschuldung) aufweist, der griechische Staat also nicht nur einmalig übermäßig mehr ausgibt, als er einnimmt. Das griechische Haushaltsdefizit überschreitet seit vielen Jahren deutlich den in den EU-Konvergenzkriterien zwischenstaatlich vereinbarten Grenzwert von maximal drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zur Finanzierung dieses kontinuierlichen Defizits ist Griechenland gezwungen, laufend neue Schulden aufzunehmen und damit seine öffentlichen Schulden zu erhöhen.
Staatsschuldenkrise bedeutet, dass der Staat Griechenland ein krisenhaft hohes Niveau an Schulden aufgebaut hat. In der Folge hat Griechenland auf Basis der geringen eigenen Bonität so gut wie keinen Zugang mehr zum Kapitalmarkt und kann damit auch seine Haushaltsdefizite nicht mehr über diesen finanzieren. Der Schuldenstand Griechenlands lag schon beim Beitritt zur Eurozone über dem in den EU-Konvergenzkriterien dafür vereinbarten Grenzwert von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und stieg seitdem nahezu jedes Jahr weiter an.
Im April 2010 verdichteten sich die Anzeichen, dass es der griechischen Regierung nicht gelingen würde, fällige Kredite zurückzuzahlen. Um einen Staatsbankrott abzuwenden, beantragte Griechenland am 23. April 2010 offiziell EU-Hilfe, etwa zeitgleich begannen dort Spar- und Konsolidierungsanstrengungen.