Die Insel Elba

„Die ganze Toscana auf einer Insel“ schreibt Monika Peltz in ihrem Polyglott Reiseführer. Und da hat sie recht!

Elba ist eine Insel im Mittelmeer und gehört zum Toskanischen Archipel der Region Toskana in Italien (Provinz Livorno). Sie ist knapp 10 km vom italienischen Festland entfernt.

Heute leben im Winter auf der Insel etwa 32.000 Personen in acht Gemeinden:

  • Portoferraio (Hauptstadt der Insel, mit der Insel Montecristo)
  • Campo nell’Elba (mit Pianosa)
  • Capoliveri
  • Marciana
  • Marciana Marina
  • Porto Azzurro
  • Rio Marina
  • Rio nell’Elba

Die Insel Elba liegt 10km vom Festland entfernt und schwimmt wie ein „Fisch“ im Tyrrhenischen Meer. Im Westen dominiert der aus Granit gebaute Monte Capanne (1018m ü.M.), im Osten die Eisenerz-Landschaften um Capoliveri und die Küste von Porto Azzurro bis Cavo.

Das älteste mit Namen bekannte Volk, das auf der Insel Elba lebte, waren die Ilvaten, ein Stamm ligurischer Herkunft. Ab etwa 750 v. Chr. stand Elba unter zunehmendem Einfluss der Etrusker, die an den umfangreichen Eisenvorkommen interessiert waren und mit deren Abbau begannen. Um 453 v. Chr. besetzten vorübergehend die Griechen Elba; sie nannten die Insel Aithalia (die rauchende, russige). 246 v. Chr. eroberten die Römer die Insel, die nun während rund 800 Jahren zum Römischen Reich beziehungsweise dessen Nachfolgereichen (ab 476 n. Chr. Reich des Odoaker, ab 493 ostgotisches Reich, ab 535 Byzantinisches Reich) gehörte. Die Römer nannten Elba Ilva.

Ende des 6. Jahrhunderts gelangten die Langobarden auf die Insel Elba und gliederten sie ins Langobardenreich ein, das 774 fränkisch wurde. Im Rahmen der pippinschen Schenkung wurde Elba 787 dem Papst übertragen, der hier jedoch keine faktische Herrschaft ausüben konnte. Zudem war die Insel ab dem 9. Jh. immer wieder Angriffen durch arabische Muslime (sog. Sarazenen) ausgesetzt, gegen die sich die Bevölkerung kaum verteidigen konnte (diese Angriffe dauerten bis ins 16. Jh. fort). 1015 schenkte der Papst Elba der aufstrebenden Seemacht Pisa als Dank für deren Kampf gegen die Sarazenen. Die Pisaner errichteten auf Elba viele noch heute vorhandene Befestigungsanlagen und Wachttürme und bauten verschiedene Kirchen im Stil der Pisaner Romanik. Wiederholt wurde Elba im 13. Jh. von Genua angegriffen, der grössten Rivalin Pisas. 1399 verkaufte der damalige Herrscher Pisas Gerardo Appiano den pisanischen Staat dem Mailänder Herzog Gian Galeazzo Visconti, hielt dabei aber Piombino, die Insel Elba und andere, kleinere Gebiete für sich zurück. In Piombino errichtete er daraufhin eine eigenständige Signorie, der er 1442 im Einvernehmen mit Siena die Insel Elba zuordnete, so dass diese in der Folge zur Signorie Piombino gehörte. 1593 wurde Piombino zum Fürstentum erhoben, das 1635 nach dem Aussterben der Appiano erbweise an die Ludovisi und später durch Heirat an die Buoncampagna gelangte. Einen besonderen Weg gingen Portoferraio, das ab 1548 zum Grossherzogtum Toskana gehörte, sowie Porto Longone (das heutige Porto Azzurro), das 1596 von Philipp III. von Spanien eingenommen wurde und danach zum Stato dei Presidi gehörte.

Die Insel Elba war im Zusammenhang mit den Revolutionskriegen vorübergehend von Grossbritannien besetzt und wurde 1802 im Frieden von Amiens Frankreich zugesprochen.

Im Vertrag von Fontainebleau vom 11. April 1814 wurde die Insel als souveränes Fürstentum Napoleon übertragen, der am selben Tag als Kaiser der Franzosen abdankte. Napoleon landete auf Elba am 4. Mai 1814 und nahm hier als Herrscher über rund 10.000 Einwohner umfangreiche Reformen in Angriff (Napoleons Regierungssitz). Bereits am 26. Februar 1815 floh er aber wieder von seinem Exil auf der Insel Elba und kehrte nach Frankreich zurück. Im Wiener Kongress wurde Elba dem Herzogtum Toskana zugeschlagen und gelangte mit diesem 1860 an das vereinte Königreich Italien.

1982 wurde auf Elba die letzte Eisenmine geschlossen. Ab den 60er Jahren des 20. Jh. begann sich der Tourismus zu entwickeln. Mit der Gründung des Nationalparks Parco Nazionale Arcipelago Toscano im Jahr 1998 soll sichergestellt werden, dass dies in sanften Bahnen erfolgt.

Mineralogische Exkursionen

Mineralien- und Stein-Freunde kommen in Elba auf ihre Rechnung. Vor allem im Osten der Insel hat es interessante Fundstellen für Mineralien und Edelsteine.

Capoliveri

Porto Azzurro

Cavo